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AutorenbildAndre Schumacher

Zwischenlandung in Deutschland


Lange Zeit ist es sehr ruhig auf meinem Reiseblog und um meine Person gewesen - nun ist es wieder an der Zeit, meine Erlebnisse aus den letzten Monaten zu teilen. Mein Letzter Beitrag liegt eine Weile zurück und wurde bereits am Anfang Februar erstellt und gepostet. Es gibt viele Gründe, warum in den letzten Monaten keine Beiträge gepostet wurden, aber wichtiger als darüber zu schreiben ist mir, den Blog nun wieder zu beleben und neue Beiträge zu veröffentlichen. Eines steht nämlich fest - es war eine sehr bewegende Zeit und ich habe einiges erlebt, positiv wie negativ, in den vergangenen acht Monaten.


Zeit für einen Rückblick


Wie ich bereits in meinem vorletzten Beitrag über meine tolle Zeit in der aufregenden Stadt Bangkok erwähnt habe, fiel mir der Abschied aus der Metropole sehr schwer. Ich habe in kürzester Zeit viele tolle Menschen kennengelernt und mich wie zuhause gefühlt. Es war also kein Zufall, dass ich bis Ende Februar in der verrückten Stadt Bangkok war und meine Reise durch Asien mehr oder weniger lange "unterbrochen" habe. Als ich mich im Sommer 2022 für diese Langzeitreise entschied, habe ich immer klar gesagt - sobald ich einen Ort finde, der sich wie mein "zuhause" anfühlt, sehe ich keinen Grund, nicht dort zu bleiben. Ja, genau das ist in Thailand, vor allem in Bangkok, passiert.


Aber jedes Kapitel hat irgendwann ein Ende und so kam es auch bei mir. Meine Zeit in Bangkok war toll, aber rückblickend gesehen, habe ich gerade zum Ende meines Aufenthalts meinen Weg und mein Ziel ein wenig aus dem Auge verloren. Ich habe ein leben gelebt, dass aber nur auf der einen Seite der Medaille ein richtiges Leben war. Ziel meiner Reise und Auszeit vom normalen Leben war, mich selber wieder zu finden und neu zu erfinden - eine neue klarere Version von mir selbst zu schaffen. In Bangkok hatte ich dieses Gefühl erstmals, dennoch war ich auch mit Sorgen und einigen Problemen belastet. Vor allem die "Baustelle", dass ich ohne Job und finanzieller Absicherung an diesem Punkt nicht wirklich von einem "neuen normalen Leben" sprechen konnte. Ich genoss die Zeit und war sicherlich nicht untätig und versuchte intensiv einen Job zu finden - ich verrannte mich sogar sehr in den Gedanken, einfach in Bangkok zu bleiben, zu leben und dort neu anzufangen. Heute, acht Monate später muss ich sagen, kann ich froh sein, dass meine Reise erst einmal unterbrochen wurde - wenn auch durch einen eher unschönen Grund.



Back in Germany und zurück auf dem Boden der Tatsachen


Am 28. Februar 2023, genau acht Monate nach meinem Start in das Abenteuer "Langzeitreise" war ich tatsächlich zurück in Deutschland. Nach acht Monaten auf einem anderen Kontinent und dem durchgehend warmen Wetter traf mich das kalte, nasse und eher depressive Wetter in Deutschland hart und sorgte für zusätzlichen Frust, von dem es zuhause leider zu diesem Zeitpunkt mehr als genug gab.


Meine unerwartete und schnelle Heimkehr nach Deutschland war Aufgrund eines familiären Notfall notwendig und richtig. Ich hatte anfangs glücklicher Weise nicht wirklich viel Zeit, um über Dinge nachzudenken, da ich zuhause gebraucht wurde. Ich war enttäuscht, dass meine Zeit in Asien und Bangkok so schockartig endete und ich der Tatsache ins Auge blicken musste, dass meine Reise (erst einmal) vorbei war. Zudem hatte ich mir meine Rückkehr nach einer langen Zeit ohne die Familie anderes vorgestellt. Aber es kommt im leben halt nicht immer so, wie man es sich wünscht und erhofft. In diesem Moment war alles zweitranig für mich, denn in erster Linie war die Familie, die mir in meinem Leben bislang immer Rückhalt gegeben hat, wichtiger als alles andere.


Normalität und die Rückkehr ins "Deutsche-Alltagsleben"


Wie ich bereits sagte, hatte ich kaum Zeit über Dinge nachzudenken, da es zuhause mehr als ausreichend Aufgaben für mich gab und so fügte ich mich - als wäre nichts gewesen - wieder in das "Deutsche-Alltagsleben" ein. Ich erledigte meine Aufgaben, besuchte Freunde und versuchte meine Erlebnisse aus acht wilden Monaten in Asien zu verarbeiten. Auch die Jobsuche und der Blick, wie es weiter gehen soll, waren natürlich zu diesem Zeitpunkt jeden Tag ein Thema.


Die ersten Wochen vergingen unglaublich schnell und egal wie sehr ich versuchte, wieder Fuß in meiner Heimatsstadt zu fassen, fiel es mir doch sichtlich schwer. Ich fühlte mich zwar wohl bei meiner Familie, aber nicht mehr wohl in dem Leben, dass ich im Sommer 2022 aufgegeben habe. So war schnell klar, dass ich nicht neu anfangen möchte in Deutschland, sondern meine Reise noch nicht beendet war (was sie bis heute nicht wirklich ist). Ganze zehn Wochen sollte es dauern, bis ich Nägel mit köpfen machte und Deutschland wieder verließ.



Ich entschied mich, auch wenn diese Entscheidung im nachhinein vielleicht nicht für alle Seiten und zu diesem Zeitpunkt richtig erschien, Mitte April meine Reise fortzuführen und buchte einen Flug nach Südkorea. Es war keine einfache Entscheidung, da ich wusste, dass meine Familie mich zuhause weiterhin gebraucht hätte, ich in dem Punkt der "Zukunftsplanung" nicht wirklich weiter vorangekommen bin und es auch finanziell sehr riskant war, weiter zu reisen. Auf der anderen Seite ließ mich aber das Gefühl nicht los, dass ich weiterziehen muss, um zu finden, wonach ich innerlich suche. Ich hatte dieses Gefühl schon einige male in meinem Leben, aber es fühlte sich etwas anderes an in diesem Fall.


Am 10. April 2023 hieß es für mich erneut Abschied nehmen und mit gemischten Gefühlen startete ich in das nächste Abendteuer. Lange Zeit war es mein Wunsch, die Hauptstadt von Südkorea - Seoul, zu besuchen und die einzigartige Kultur kennenzulernen. Rückblickend gesehen war es zu diesem Zeitpunkt wohl eher eine Art "Fluchtversucht", um aus dem neuen/alten Alltagsleben zu entkommen. Aus heutige Sicht kann man aber durchaus sagen, dass mein Bauchgefühl richtig war und die Entscheidung, Südkorea zu bereisen. Diese Reise hat meinen Hunger nach mehr wieder geweckt - diesen ich zuletzt in Bangkok verloren hatte. Auch heute, Monate später, hält dieser Hunger und die Lust zu erkunden weiter an.


Anfang April war bereits klar, dass ich Ende Juni 2023 wieder nach Deutschland zurückkehren werde, da mein Bruder und seine langjährige Partnerin sich das "JA" Wort geben wollten (und taten). Um so wichtiger war es, die Zeit sinnvoll zu nutzen und möglichst viel zu erleben, und das tat ich in vollen Zügen.



Mein Fazit


Die Auszeit vom Reisen, wenn auch aus einem bedrückenden Grund, war notwendig und ich konnte in der Zeit bei der Familie einige Erkenntnisse sammeln. Natürlich wirkte ich zu diesem Zeitpunkt sehr planlos, eher hilflos, da ich innerlich noch nicht am Ziel war. Irgendetwas sagte mir, mach es einfach und alles wird kommen wie du es dir erhofft. Heute, Ende September 2023, kann ich sagen, dass es ein langer und kurviger Weg war, der sich aber gelohnt hat. Dazu aber gerne mehr in den kommenden Beiträgen.



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