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AutorenbildAndre Schumacher

Bangkok - von der kleinen Reisepause zum zweiten Zuhause


Bangkok Tour vom 15.11.2022 bis heute (20.01.2023)


Leben. Lieben. Lachen. – eine Einstellung oder besser gesagt ein Lebensmotto , dass mein Vater, meine Mutter, meine Familie über viele Jahre und bis heute verinnerlicht und an mich und meinen Bruder weitergeben hat. Jeder Mensch ist für sich und seinen Lebensweg alleine verantwortlich, aber ich persönlich finde, dass die Basis - der Grundstein - für die richtige Richtung eine liebevolle Familie mit stabilen Werten und Einstellungen ist.


Heute bin ich 31 Jahre alt und kann trotz meines relativ jungen Alters auf eine ereignisreiche Zeit zurück schauen. Ich erinnere mich noch oft an den 17 Jahre alten, leicht introvertiert und schüchternen Andre, der seine Ausbildung außerhalb seiner gewohnten Umgebung angetreten hat und vor lauter Heimweh täglich seine Eltern bat, nach Hause kommen zu dürfen. Zum Glück taten sie es damals nicht und haben mir damit den Weg geebnet, den ich heute gehe.


Ich mit meiner tollen Familie Weihnachten 2021 in meiner Hauptstadt Loitz.


11 Jahre später, im Sommer 2019, war ich so verrückt, packte meine Koffer und zog über 800 Kilometer quer durch Deutschland auf die andere Seite, um dort eine neue berufliche Herausforderung anzugehen. Aus heutiger Sicht gesehen vielleicht der Anfang meines jetzigen Kapitels und der Ausbruch meines inneren Traumes, mehr von der riesigen und interessanten Welt zu sehen.


Ich sage es in den letzten Tagen immer wieder - es ist einfach unglaublich und nicht real, dass ich mittlerweile seit über sieben Monaten in Asien unterwegs bin und davon mehr als zwei Monate in der Weltstadt Bangkok. Wohl bemerkt über 10.000 Kilometer von meiner Familie, meinen Freunden und meinem alten Leben entfernt. Das verrückte an der Geschichte - ich verspüre keinerlei Müdigkeit in dieser chaotisch wilden, lauten und aufregenden Metropole. Es ist schwer zu beschreiben, aber Bangkok hat mich innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann gezogen und lässt mich kampflos nicht mehr gehen.



Wie bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt, fühlte ich mich die letzten Tage in Vietnam träge und entwickelte das Gefühl, eine kleine Pause vom erkunden einlegen zu müssen. Nach über fünf Monaten und bis dahin fünf bereisten Ländern war ich also soweit, einen längeren Stopp in einer Stadt zu planen. Ich entschied mich damals ganz spontan aus dem Bauch heraus für Thailands Hauptstadt Bangkok. Ich hatte bei meiner ersten Thailand-Tour eine wunderbar Zeit in Nordthailand und natürlich Bangkok und mich lies das Gefühl nicht los, das Bangkok mir den Impulse geben kann, den ich zu diesem Zeitpunkt benötigte.


Zwei Monate Bangkok – jeden Tag ein neues Abenteuer


Ich entschied mich also, von Ho Chi Minh City in Vietnam zurück nach Bangkok zu fliegen und vereinbarte im Hostel, dass ich während meiner ersten Zeit bereits buchte, einen Deal für eine Monatsmiete. Das Hostel (Zee Thai Hostel) liegt etwas abseits des hektischen Zentrums in der Nähe der Khao San Road und war zu diesem Zeitpunkt der perfekte Ort für mich. Eine ruhige Umgebung mit super Möglichkeiten für Sport, gutes einheimisches Street-Food, Einkaufsmöglichkeiten und eine self-service Wäscherei. In der Nähe befinden sich zudem zahlreiche Sehenswürdigkeiten von Bangkok – das Phra Sumen Fort, der Chao Phraya River, die traumhaften Tempelanlagen Wat Arun, Wat Pho, Wat Benchamabophit, der Grand Palace oder der Golden Mountain. Auch das wilde und berühmte Viertel Chinatown mit seinen unglaublich exotischen Street-Food-Ständen befindet sich in der Nähe.



Vom Hostel aus kommt man mit dem Bus recht schnell zur Metro-Station und kann dann flexibel die Stadt erkunden. Generell ist Bangkok absolut gut vernetzt – die Metro, die eine große Runde quer durch Bangkok anbietet, ist dabei eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel. Aber auch die zahlreichen BTS-Strecken, die mit den Metro-Stationen verbunden sind, erleichtert das schnelle bewegen von A nach B. Das Bus-Netzwerk in Bangkok ist etwas unübersichtlich, mit der entsprechenden Thai-App (ViaBus) lernt man aber schnell, wie es funktioniert. Für schlappe 8 bis 69 Bath kommt man überall in Bangkok an sein Ziel. Für mich ist aber die Grab-App immer noch der mit Abstand einfachste Weg, schnell und unkompliziert zu seinem Ziel zu gelangen. Die App biete neben dem Taxi- oder Motorroller-Taxi-Service auch einen Food-Service an und die Touren mit dem Motorroller-Taxi quer durch die Stadt sind jedes Mal ein waghalsigen Erlebnis – wohl bemerkt, dass die Touren mit Preisen zwischen ein bis vier Euro ein absolutes Schnäppchen sind.



Ein wenig Alltag in Bangkok


Nachdem ich mich die ersten Tagen in Bangkok und dem Hostel „eingelebt“ hatte, hegte ich den Wunsch, eine Art Alltag zurück zu bekommen. Ich entschied mich, einen längeren Zeitraum auf Alkohol zu verzichten und habe angefangen meine Webseite aufzubauen. In meinen ersten Monaten in Asien ist dieser Wunsch in mir gewachsen, mein altes Hobby – das Schreiben – wieder aufleben zu lassen und da ich kein Typ für halbe Sachen bin, war eine eigene Travel-Blog-Seite die richtig Schlussfolgerung.



Ich nutzte die Zeit für kleine Erkundungstouren durch Bangkok, habe viele Menschen wieder getroffen, die ich während meiner Reise kennengelernt habe und verbrachte viel Zeit im Hostel mit den anderen Reisenden. Unter den zahlreichen Treffen mit Freunden war auch ein Wiedersehen mit Sarah, mit der ich zuletzt in Vietnam einige tolle Tage hatte.


Ich spürte von Tag zu Tag mehr, dass alte Interessen und Leidenschaft in mir auflebten und so kam auch die lange verlorene Lust zum Sport treiben zurück - regelmäßig drehte ich meine Runden durch das Viertel und konnte endlich wieder richtig abschalten. Schon in den ersten Tagen in Bangkok merkte ich eine spürbare Veränderung in mir – ich hatte endlich die Ruhe über meine letzten Jahre in Deutschland und mein Leben dort nachzudenken, die guten und schlechten Momente zu reflektieren und mir meine Fehler einzugestehen.



Die Zeit rannte und schnell waren die ersten Wochen vorbei und ich stand vor der Entscheidung - bleiben oder weiter ziehen - ich entschied mich, wie beim ersten Mal, aus dem Bauch heraus für einen weiteren Monate in Bangkok und verlängerte im Hostel.


Die perfekten Erholungsorte in Bangkok


Nach mehreren Wochen in Bangkok fühlte ich mich mittlerweile nicht mehr wie ein Gast sondern wie angekommen. Mit einer selbstverständlich tourte ich täglich durch die Stadt und nutzte sehr oft die zahlreichen Erholungsorte zum abschalten.


Für mich mit Abstand der schönste Ort in dieser wilden Stadt – der Benjakitti Park. Der Park hat zwei wunderschöne Bereiche – einen großen See mit einer wunderbaren Runde zum spazieren oder für Sport und zum anderen, im hinteren Teil, eine große Parkanlagen mit Brücken, kleinen Teichen und Sitzmöglichkeiten. Ich verbrachte viel Zeit in diesem Park und haben fast alle meine Reiseblog Beiträge dort geschrieben.



In der Nähe befindet sich der größte Park von Bangkok, der Lumpini Park. Dieser biete ebenfalls tolle Strecken für Sport und hat einen riesigen See mit zahlreichen exotischen Tieren, die überall herum laufen. In der Nähe meines Hostel gibt es einige kleinere Parks, der Rommaninat Park ist aber am schönsten und hat eine Outdooranlage für Kraftsport.


An den Wochenenden war ich oftmals beim lebhaften Chatuchak Wochenend-Markt - ein Markt der einfach alles anbietet. Ich habe dort vor allem Kleidung gekauft, da mein Reisegepäck aufgrund meines kleinen Backpacks doch recht beschränkt war und ich mich nach neutralen Klamotten sehnte statt Sportkleidung. Gleich neben dem Markt befinden sich der schöne und ruhige Chatuchak Park, der ebenfalls einen See hat und viele exotische Pflanzen wie zum Beispiel Kokosnussbäume und Palmen.




Mein Körper sagte danke für die berufliche Auszeit


Ich schaffte es, innerhalb von vier Wochen, so gut wie alle Sorgen und Altlasten von mir zu werfen und auch der Verzicht auf Alkohol war eine sehr gute Entscheidung. Die ersten vier Wochen habe ich lediglich zwei Mal in meinem Hostel getrunken und mein Körper dankte es mir mit einem klaren Kopf und wunderbarem Schlaf in den Nächten. Aber ich beschäftige mich auch intensiv mit dem Thema, wie es in geraumer Zeit in meinem Leben weiter gehen soll und entwickelte viele Gedanken zu diesem Thema.


Nachdem ich in Deutschland im letzten Jahr und nach meiner Hüftoperation im Sommer 2021 die Lust am Sport verloren hatte, legte ich mit der Zeit einige Kilo an meinem Körper drauf. Mitte Dezember 2022 und somit gut sechs Monate in Asien hatte ich aber wieder gute 10 Kilo runter geworfen und fühle mich heute wesentlich besser und gesund. Das gesamte Paket aus gesundem asiatischem Essen, einem freien Kopf und dem anhaltende Gefühl der grenzenlosen Freiheit haben dabei wohl geholfen.



Eine neue Welt – ein Partyleben auf einem anderen Level


Nach gut vier Wochen Alltag und sehr viel Ruhe entwickelte sich aber der Drang in mir, ein bislang fast unbekanntes Territorium in Bangkok zu erkunden – das wilde und weltbekannte Nachtleben. Und ja - dass tat ich in den letzten Wochen mehr als ausgiebig und möchte auch hier meine Erfahrungen mit Euch teilen.



Die erste Anlaufstelle für viele Thailand-Touristen ist sicherlich die berühmte Khao San Road, eine Straße mit zahlreichen Clubs, Bars und sehr lauter Musik. Ich persönlich habe mich nicht sehr wohl an diesem Ort gefühlt und war lediglich einen Abend auf der verrückten Partymeile unterwegs.


Gemeinsam mit neu gewonnen Freunden erkundete ich lieber das Viertel rund um den Rotlicht-Tempel Nana-Plaza und die zahlreichen wunderbaren Bars in dessen Nähe. Das Old German Beerhouse oder das Old English Beerhouse waren schon eher meine Orte für entspannte Nächte mit kühlen Getränken, Billards- und Dartsrunden.


Meine Neugier war aber nicht zu stillen und ich wollte mehr sehen. Ich entschied mit nach einigen Abend in den gleichen Bars auch das berühmte LGBT-Viertel von Bangkok zu besuchen und haben mich tatsächlich schnell darin verliebt. In Silom4 gibt es viele kleine Clubs und tolle Bars wie zum Beispiel die Unicorn Bar, die von meinem Kumpel Brian geleitet wird, oder die Balcony Bar, in der ich gerne Billard spiele und entspannt. Silom4 biete jeden Abend ein absolut verrücktes Programm mit Drag Queen Shows und Straßenkünstlern. Zu späterer Stunde und mit ein paar Drinks im Kopf ist Silom2 eine absolute Empfehlung – die enge unauffällig Gasse biete im inneren mehrere Clubs mit verschiedenen Musikrichtungen. An diesem Ort erlebt man jeden Abend ein neues Abendteuer und auch ich habe innerhalb von kurzer Zeit ein unglaubliches Netzwerk an neuen Freunden und Bekanntschaften in Silom aufgebaut. Darunter sehr viele einheimische Thais und Internationale, die in Bangkok leben oder auf der Durchreise sind.


Für mich sind vor allem die einheimischen Kontakte mittlerweile zu echten Freunden geworden und geben mir immer wieder eine neue Sichtweise auf Bangkok. Gemeinsam mit den Thai-Freunden haben ich in den letzten Wochen unzählige tolle Ecken, Bars, Restaurants und Orte besucht, die ein normaler Tourist nicht so einfach zu sehen bekommt. Und tatsächlich sprechen extrem viele Thais absolut perfektes Englisch, oftmals sogar besser als ich.




Merry Christmas and happy New Year 2023


Angekommen im Alltag, natürlich mit wesentlich weniger Verpflichtungen ohne Berufsstress, verging die Zeit rasant und schnell stand das Weihnachtsfest auf dem Programm. Daniel, den ich bereits seit eigenen Monaten kannte und der mittlerweile in Thailand lebt, plante mit zwei Kumpels aus Deutschland eine Weihnachtstour ins Paradies von Krabi. Schnell war mein Entschluss klar, mich dieser Runde anzuschließen und so verbrachte ich die Festtage statt am gut gedeckten Tisch in Deutschland an einem traumhaften Strand in Thailand. Über meinen Kurztrip nach Krabi werde ich einen separaten Beitrag erstellen – gleiches gilt für den absolut unvergesslichen Silvesterabend in Bangkok.



Es wird nie langweilig in Bangkok


Wie man in meinen Zeilen vielleicht bemerkt, habe ich sehr viel Spaß dabei, über meine Zeit in Bangkok zu berichten. Nach zwei Monaten an diesem Ort gibt es aber trotzdem immer noch sehr viel zu erkunden und zu bestaunen. Vor allem für mich fühlt sich jeder Tag wie ein neues Abendteuer an und ich genieße das Großstadtleben in vollen Zügen.


Was dabei natürlich nicht fehlen darf und in Bangkok nicht ausgelassen werden sollte, sind ausgiebig Shoppingtouren. Für mich ist das Zentrum von Bangkok und der beste Ort für eine entspannte Shoppingtour das Viertel rund um das MBK Center. Es bietet auf mehreren Ebenen verschiedenste Dinge wie Kleidung, Elektronik oder Deko-Kram an und das alles zu erschwinglichen Preisen. Direkt daneben folgen weitere Big-Malls wie das Siam Center oder das Central World Center mit dem tollen Central World Square.



Es gab einen kleinen Moment in den vergangenen Wochen, wo ich etwas müde von Bangkok war. Aber auch das war kein großes Problem - ich plante eine Tagestour außerhalb von Bangkok zur abwechslungsreichen Anlage Ancient City. Es ist ein gigantischer Park, ca. 60 min vom Bangkoker Zentrum entfernt, mit zahlreichen Tempelanlagen aus allen Religionen und Jahrzehnten. Vor Ort kann man sich zwischen einem Fahrrad oder einem E-Car, so in der Art eines Golfcars, entscheiden und die Anlage damit abfahren. Ich hatte an meinem Tag in der Anlage absolut tolles Wetter und traf eine lustige Gruppe junger Mönche, die sogar englisch sprachen. Der Tag reichte mir vollkommen aus, um meinen Tank wieder auf 100% zu bringen.




Sicherlich gibt es noch viel mehr über die verrückte Stadt Bangkok zu berichten und im Nachgang dieses Beitrags werden mir sicherlich sofort einige Punkte einfallen – aber ich denke, was ich bislang in dieser Stadt erlebt habe, ist eine Erfahrung auf einem neuen Level. Ich bin mir nicht sicher, wie mein weiterer Weg aussehen wird – Bangkok wird eine Rolle dabei spielen. 🫰🫰🫰



Mein Fazit:


Für eine Reise nach Bangkok sollte man auf jeden Fall ein paar Tage Zeit einplanen. Ich denke, innerhalb einer Woche kann man alles sehenswerte erkunden und viel erleben. Ich empfehle hierbei eher das Prinzip alleine drauf los zu toben und nicht zu viel auf TukTuk Fahrer oder einheimische Reiseführer zu setzen, da diese oftmals nur einen kleinen Teil der Stadt zeigen. Mit etwas Planung kann man aus wenig Tagen, sehr viel herauszuholen.


Für mich persönlich ist das Kapitel Bangkok noch nicht beendet - und mit jedem Tag, denn ich länger hier verweile, wird es schwieriger, den Absprung zu schaffen.


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